Schulwandbild

Die Impfung gibt’s seit über 300 Jahren

Zum Thema Impfung gibt es zwei Schulwandbilder. Sie ist bereits seit Jahrzehnten Schulstoff und wird gar seit Jahrhunderten praktiziert. Eine Spritze war dabei aber nicht immer im Spiel.

Gemaltes Bild eines Arztes, der einem Mädchen eine Spritze gibt. Im Hintergrund sitzen Erwachsene und Kinder, die zum Teil Verbände und Gipse tragen.
Die Impfung ist schon seit Jahrzehnten Schulstoff. Bild: «Beim Arzt (Impfung)», Ursula Stalder/Stiftung Pestalozzianum

Das Jahr 2020 hat das Thema Impfung auf der ganzen Welt hochaktuell gemacht. In der Coronapandemie zeigte sich, dass es einen erstaunlich hohen Anteil an Impfskeptikerinnen und -skeptikern gibt. Überraschend ist das unter anderem deshalb, weil die Impfung in vielen Schulsystemen früher oder später Unterrichtsthema ist – und das nicht erst seit kurzem.

Davon zeugt auch das Schulwandbild «Beim Arzt (Impfung)» aus dem Jahr 1990. Ein erstes Bild zum Thema Impfung gab es bereits 1957. Doch erfasst die modernere Version abgesehen vom immunisierenden Piksen auch andere Aufgabengebiete und Expertisen einer medizinischen Fachperson. Dargestellt werden diese etwa mit Patientinnen und Patienten, die einen Verband oder einen Gips tragen und auf die Behandlung durch den anwesenden Arzt warten.

Gerätschaften wie ein Mikroskop deuten an, dass die Aufgaben einer Ärztin oder eines Arztes über die direkte Interaktion mit Patientinnen und Patienten hinausgehen. Die aktuelle Tätigkeit des Arztes auf dem Schulwandbild ist aber das Impfen eines Kindes, wie auch der Titel des Werks klarstellt.

Impfen vor rund 350 Jahren

Impfungen gibt es bereits seit Jahrhunderten. Die erste schriftlich belegte Impfung wurde vor rund 350 Jahren gegen Pocken verabreicht. Die Pocken töteten rund einen Drittel der Erkrankten und entstellten viele Überlebende mit Narben. Bei der Idee für eine Impfung half die Beobachtung, dass Überlebende der Pocken nicht mehr erneut damit angesteckt wurden. Deshalb entstand die Überlegung, dass eine gezielte und kontrollierte Infektion mit der Krankheit vor künftigen schweren Krankheitsverläufen schützen könnte. 

Aus diesem Grund sammelten 1695 chinesische Ärzte Krustenstücke von Patientinnen und Patienten mit einem schwachen Krankheitsverlauf. Sie verarbeiteten die Stücke zu Pulver und führten dieses in die Nasen der Personen ein, die sie impfen wollten. Da ist die moderne Spritze im Arm sicherlich appetitlicher – das Mädchen im Bild nimmt den Pieks jedenfalls gelassen.

 

Sommerserie zu Schulwandbilder

Während den schulischen Sommerferien hat BILDUNG SCHWEIZ im Rahmen einer kleinen Serie vier Schulwandbilder näher betrachtet. Hier geht es zu den anderen drei Bildern:

Als Schulwandbilder noch Teil des Unterrichts waren

Diesen Pilz wollte man an der Schulwand haben

Märchen waren nicht immer Kindergeschichten

 

Weiter im Netz

Die digitalisierten Schulwandbilder stammen aus der Sammlung der Stiftung Pestalozzianum

Die Sammlungen der Stiftung Pestalozzianum sind unter sammlungen.pestalozzianum.ch einsehbar.

Autor
Kevin Fischer

Datum

16.08.2023

Themen