Immer wieder hat man einen tollen Ausblick auf den Rosenlauigletscher, das Wetterhorn und die sogenannten Engelhörner, eine vier Kilometer lange Bergkette. Wobei dieses Panorama auf die einheimischen Kinder wohl nicht den gleichen Effekt hat wie auf Besucherinnen und Besucher aus dem Unterland.
Mittagsspass am Wasser
Auf dem Weg gibt es auch ein paar Grillplätze mit genügend Holz und Sitzgelegenheiten. Die Kinder aus Meiringen erreichen bereits zur Mittagszeit die Mittelstation Bidmi. Dort ist ausreichend Zeit und genügend Platz für eine lange Pause.
Vor und nach dem Grillieren vergnügen sich die Kinder auf dem Klettergerüst und beim Wasserspiel, wo man Wasser stauen kann. Die daraus resultierenden nassen Schuhe dämpfen das Vergnügen der Kinder nicht. Manche haben in weiser Voraussicht ihre Schuhe rechtzeitig ausgezogen.
Die Lehrerinnen schärfen ihren Schützlingen ein, hier Abstand zu halten, was erstaunlich gut funktioniert.
Wer Wasser weniger mag, kann auf dem Spielplatz schaukeln, rutschen, wippen oder balancieren. Unmittelbar daneben liegt das Bidmiseeli. Die Lehrerinnen schärfen ihren Schützlingen ein, hier Abstand zu halten, was erstaunlich gut funktioniert. Für Kinder, die sich weniger gut an Regeln halten können, mag das offene Gewässer direkt beim Spielplatz ein gewisses Risiko bergen.
Für die beiden Lehrerinnen ist es nicht ganz einfach, auf dem Bidmi-Spielplatz den Überblick zu behalten, da noch andere, vor allem kleinere Kinder, dort sind. Daher empfehlen sie anderen Lehrpersonen, eher an einem der anderen Grillplätze unterwegs eine längere Rast einzulegen, damit die Klasse unter sich ist.
Gegen halb zwei blasen die beiden Lehrerinnen schliesslich zum Abmarsch. Bevor es mit der Seilbahn wieder heim geht, darf sich jedes der Kinder noch eine Glace aussuchen, die von den Bergbahnen offeriert wurde.
Alte Sagen aus dem Haslital
Der Muggestutz-Zwergenweg am Hasliberg ist einer der ältesten Erlebniswege der Schweiz. 1996 lud der damalige Tourismusdirektor die Meiringer Kindergartenlehrerin Susanna Schmid-Germann zur Planung für einen Erlebnisweg ein. Die damals 42-Jährige recherchierte daraufhin in alten Sagen über das Haslital, damit das Projekt einen Bezug zur Region erhielt. Demnach bewohnten vor langer Zeit Zwerge das Tal. Auf deren Geschichten baute Schmid-Germann ihre Muggestutzbücher auf.
Ihr sei von Anfang an wichtig gewesen, dass der Zwergenweg nicht so kommerziell wirke wie die Freizeitparks von Disney, erzählte sie in einem Interview mit dem Online-Magazin «Plattform J» zum 20-jährigen Muggestutz-Jubiläum. Unter anderem deswegen gibt es auf den Wegen zwar Zwergenhäuschen, aber kaum Zwergenfiguren. Diesen Teil überlassen die Wegbauer ganz der Fantasie der Besucherinnen und Besucher.
«Und trotzdem gibt es eine Tannzapfentröchni!»
An die Entstehung des Muggestutzweges erinnert sich die Autorin gut. Beim Bau der Tannzapfentröchni sei ein Tourist wütend geworden, als Handwerker ihm erklärten, wozu das Konstrukt diene. Ein Handwerker habe dem Touristen dann hinterhergerufen: «Und trotzdem gibt es eine Tannzapfentröchni!»
Tatsächlich kann man die Tröchni fast 30 Jahre später noch bestaunen. Und, wer fest dran glaubt, sieht hie und da vielleicht auch ein paar Zwerge.