Freiburg ist eine Brückenstadt – und das gleich im doppelten Sinn. Einerseits, weil die Stadt direkt an der Sprachgrenze als Brücke zwischen der Deutschschweiz und der Romandie fungiert. Andererseits, weil Freiburg voller Brücken ist: Insgesamt zwölf dieser Bauwerke verbinden das Umland mit der in einer Flussschleife gelegenen Stadt.
Auf der Tour «Entlang der Saane» überquert man einige dieser zwölf Freiburger Brücken. Schulklassen haben so die Möglichkeit, die vielfältige, manchmal spektakuläre Stadt- und Naturlandschaft Freiburgs kennenzulernen. Bildung Schweiz hat die Stadtführung getestet, die sich am besten für Klassen der Zyklen 2 und 3 eignet.
Ausgangspunkt der Tour ist das Plateau de Pérolles. Hier, im südlichen Teil der Stadt, befand sich lange Zeit Freiburgs Industriequartier. Heute sind stattdessen Teile der Universität, mehrere Hochschulen und das Naturhistorische Museum angesiedelt. Einer der wenigen verbliebenen Industriebetriebe auf dem Plateau ist der Schokoladenproduzent Villars.
«Dass sich Freiburgs Industrie einst auf dem Plateau angesiedelt hat, ist Guillaume Ritter zu verdanken», sagt Othmar Zumsteg. Zumsteg ist Stadtführer und führt für Freiburg Tourismus die Tour «Entlang der Saane» durch. Was er mit seiner Aussage meint, wird auf dem Fussweg hinunter zum Pérolles-See sichtbar: Inmitten von Büschen und Bäumen sind grosse, quadratische Steinbauten erkennbar. Sie sind Zeugen einer technologischen Erfindung des 19. Jahrhunderts: «Mithilfe der teledynamischen Kraftübertragung wollte Ritter mechanische Energie vom Fluss via Drahtseile auf das Plateau bringen und damit Industriebetriebe versorgen», erklärt Zumsteg.
Ritters Projekt scheiterte, auch weil seine «Teledynamik» gegen die aufkommende Elektrizität chancenlos war. Geblieben sind hingegen die quadratischen Steinbauten im Wald und die Staumauer am Fluss. Aus pädagogischer Sicht bietet sich hier eine Anknüpfung an das Thema «Energie und Elektrizität» an.