Studie

Schule soll Freude am Lernen vermitteln

Welche Schule braucht die Schweiz?, fragt eine Studie der Stiftung Mercator Schweiz. Die Antworten zeigen, dass das Wohl der Kinder und Jugendlichen einen hohen Stellenwert einnimmt.

Back to school. A schoolgirl teenager sits on a bench next to a schoolbag in front of the school, smiling and looking at the camera.
Die Bevölkerung hat hohe Erwartungen an die Schule und legt grossen Wert auf das Wohl der Schülerinnen und Schüler. Foto: iStock/Elena Medoks

Die Schule ist kein Ort, wo nur Lesen, Schreiben und Rechnen gelehrt werden soll. Vier von fünf Personen erwarten, dass die Schule Werte wie Toleranz und Respekt vermittelt. Dies würden sie sogar wichtiger einstufen als das Erlernen der Grundfertigkeiten, schreiben die Autorinnen und Autoren der Studie «Welche Schule braucht die Schweiz?».  Die Studie entstand im Auftrag der Stiftung Mercator Schweiz und wurde am 21. Juni veröffentlicht.

Vor- und Nachteile von Privatschulen

Was Lehrerinnen und Lehrer schon wissen, bestätigt auch die Studie: Die Bevölkerung hat hohe Erwartungen an die Schule und legt grossen Wert auf das Wohl der Schülerinnen und Schüler. Schule soll demnach die Freude am Lernen fördern und dabei auch gezielt auf individuelle Bedürfnisse eingehen.

Einen guten Ruf geniessen Privatschulen, die unter anderem eine bessere individuelle Förderung betonen. 60 Prozent der Eltern könnten sich darum vorstellen, ihre Kinder an Privatschulen zu schicken. Doch nur wenige machen diesen Schritt. Hohe Kosten und längere Schulwege sprechen gegen den Schulwechsel.

Beurteilung zwischen Erinnerung und Wahrnehmung

Die Studie zeigt auf, wie die breite Bevölkerung das heutige Schulsystem wahrnimmt. Eine Mehrheit der Befragten sei sich der hohen Anspruchshaltung bewusst, schreibt das Autorenteam. Laut Studie ist ausserdem die Erinnerung an die eigene Schulzeit bei vielen durchzogen. Das präge die Erwartungen an die Schule von heute.

Besonders bei Älteren seien Disziplin, Zwänge und Normierung negativ in Erinnerung geblieben. Verglichen zu früher attestieren die Befragten der heutigen Volksschule in Bezug auf Lernformen und Unterrichtsthema dafür einen «klaren Fortschritt». In ihrer Wahrnehmung habe jedoch unter anderem der Leistungsdruck zugenommen. Eltern zählten demnach Prüfungen und Hausaufgaben zu den wichtigsten Belastungsfaktoren für Schülerinnen und Schüler.

Die Stiftung Mercator Schweiz setzt sich nach eigenen Angaben für eine offene, chancengerechte und ökologisch nachhaltige Gesellschaft ein. Die Studie «Welche Schule braucht die Schweiz?» sei sein Beitrag zur Diskussion um die Schule der Zukunft, schreibt das Autorenteam. Rund 7700 Personen ab 16 Jahren wurden dafür befragt.

Autor
(pdi)

Datum

21.06.2023

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