Seit letztem Jahr leitet die 23-jährige ihre erste Klasse im Kindergarten im glarnerischen Elm. Dort unterrichtet die junge Unterstufenlehrerin, die mehrere Instrumente spielt, 21 Kinder im Alter von vier bis sechs Jahren. «Mir gefällt, dass ich den Unterricht selbst bestimmen kann, viel sozialen Kontakt habe, mich kreativ ausleben kann und dabei grosse Freiheiten habe», so Schuler.
Das Leben der Schülerinnen und Schüler
Der Schulalltag ist dennoch oft anders, als sie sich diesen während des Studiums vorgestellt hat. In der Ausbildung würde man zum Beispiel nur spärlich darauf vorbereitet, wenn Kinder daheim Probleme hätten. «Im täglichen Umgang mit den Kindern bekomme ich sehr viel von ihnen mit. Auch in komplizierte häuslichen Situationen, die mir nahegehen. Das macht meine Arbeit intensiv und manchmal streng», sagt Schuler.
«Im täglichen Umgang mit den Kindern bekomme ich sehr viel von ihnen mit. Auch in komplizierte häusliche Situationen.»
Wenn es einem Kind nicht gut ginge, übertrage sich das sofort auf die anderen Kinder und auch auf sie selbst. «Es ist eben kein Job, bei dem man abends rausgeht und alles bis zum nächsten Morgen hinter sich lassen kann. Man nimmt ihn mit nach Hause.» Darum ist sie froh um die Mentoratspersonen und ihr Team. Dort kann sie in schwierigen Situationen um Rat fragen.
Herausforderungen gemeinsam meistern
Eine der momentan grössten Herausforderungen sieht Schuler als Berufseinsteigerin in der Elternzusammenarbeit: «Einige Eltern erwarten sehr viel von uns Lehrpersonen. Vor allem, wenn es deren erstes Kind ist und ihnen die Erfahrung im Umgang mit der Schule fehlt.»
«Einige Eltern erwarten sehr viel von uns Lehrpersonen.»
Auch der Personalmangel sei eine grosse Herausforderung. Dies könne ein Team stark belasten und wichtige Ressourcen verbrauchen: «Gerade in den Bergdörfern wird es mehr altersdurchmischte Klassen geben, weil schlicht das Personal fehlt.» Deshalb sei es so wichtig, auf den unterschiedlichen Stufen im Team zusammenzuarbeiten: «Nur so kann man sich gegenseitig unterstützen und Halt geben.»