Die Informationen, die man an den Standorten erhält, sind vielfältig: Es gibt Fotos der beteiligten Charaktere, fiktive Zeitungsausschnitte, Audiomaterial oder Lesetexte. Auch lassen sich via E-Mail im Polizeiarchiv alte Unterlagen anfordern. An drei Standorten gibt es zudem Funktionen mit Augmented Reality. Wie beim Leichensack erblickt man in das Smartphone schauend Objekte, die in Realität gar nicht dort sind.
Nur mit den Informationen aller Stationen kann die schuldige Person lupenrein überführt werden.
Der lustige Effekt ist für die Lösung des Falls aber nicht notwendig. Am besten nimmt man Schreibzeug und Papier mit, um wichtige Hinweise zu notieren, denn man muss alle elf Stationen ablaufen, damit man die Hinweise zusammenkriegt. Nur so kann die schuldige Person lupenrein überführt werden.
Vielfältiger Zugang
«Was ist eine Obduktion?», fragen die Kinder. «Das ist, wenn man eine Leiche untersucht und schaut, ob die Person einfach so gestorben ist oder ob sie von jemandem getötet wurde», erklärt Lehrerin Heim. Obduktion, verjährt, verwitwet, Investor, Kantonsrat, Staatsanwalt, Pathologie oder Affäre: Es gibt einige Begriffe, welche die Zwölfjährigen noch nicht verstehen.
Die Klassenlehrerin hat darum die Kinder in Vierer- bis Sechsergruppen eingeteilt, die jeweils von einer erwachsenen Person begleitet werden. Die Erwachsenen helfen, wenn die Kinder nicht weiterwissen oder wenn sie auf unbekannte Wörter stossen. Zudem müssen sie aufpassen, weil die Kinder in Laupen die stark befahrene Hauptstrasse mehrmals überqueren müssen.
Wechselnde Aufgaben
Neira Heim und die Begleitpersonen sind sich einig, dass der Krimispass für eine fünfte Klasse mit Begleitung gut lösbar ist. Er sei aber besser geeignet für Jugendliche der Oberstufe. Heim absolvierte den Rundgang vorgängig selbst. Sie erstellte für alle Begleitpersonen einen Plan mit den Standorten der Tafeln.
In der Gruppe haben die Kinder wechselnde Aufgaben wie das Suchen von Standorten, Texte vorlesen oder Notizen machen.
Gut am Krimirundgang findet sie, dass die Distanzen kurz sind und dass sich bei den Standorten Lesetexte mit Audios abwechseln. In der Gruppe haben die Kinder wechselnde Aufgaben wie das Suchen von Standorten mit Google Maps, Texte vorlesen oder Notizen machen. Falls man einen Schauplatz nicht findet, unterstützt ein automatisierter Assistent.
Mordet immer der Gärtner?
Die letzte Gruppe ist inzwischen beim Bahnhof eingetroffen und stellt wie die anderen nun die Indizien zusammen: Haben Otto, Monika, Susanne oder Paul etwas mit der Leiche hinter dem Gebüsch zu tun? Oder war es doch Selbstmord? Und könnte nicht auch der Gärtner der Mörder sein? Schnell einigt sich die Gruppe auf die Todesursache und den Mörder und gibt den vermuteten Todeszeitpunkt auf dem Handy ein.
«Ach ja, unsere eingegebene Zeit kann es ja gar nicht gewesen sein, weil die Tote da noch telefoniert hat»
Kurze Zeit später steht fest: Todesursache und Mörder stimmen, der Todeszeitpunkt hingegen nicht. «Ach ja, unsere eingegebene Zeit kann es ja gar nicht gewesen sein, weil die Tote da noch telefoniert hat», wendet ein Knabe ein.
Der Ausflug ist im Nu vorüber. Auf der Zugreise ins heimische Interlaken bleibt den Jugendlichen Zeit, um den Tag Revue passieren zu lassen. Man ist sich einig: Die Schulreise hat ihnen sehr gut gefallen. Sie fanden es spannend, in Gruppen unterwegs zu sein und die Lösung zum Kriminalfall aufzudecken. Auch für Lehrerin Heim war es ein sehr gelungener Tag. Sie sagt: «Die Schülerinnen und Schüler waren voll dabei.»