Früchte der Arbeit
Im Schulalltag sorgen Suhrs Aufgaben als Klassenlehrer und die Vielfalt an Unterrichtsfächern wie Mathe, Deutsch oder «Ethik, Religionen, Gesellschaft» für Abwechslung. Dabei erlebt er immer wieder kleine Erfolge, beispielsweise wenn er einer Schülerin zur Wunschlehrstelle verhelfen kann oder wenn Ehemalige rückblickend erkennen, dass der Drill mit den Französischvokabeln hilfreich war.
Freude an Neuem
Nicht nur der Unterricht, sondern auch die Digitalisierung beschert Suhr neue Aufgaben und Inspiration. «Ich bin technikaffin und habe Freude daran, Neues auszuprobieren», sagt er. Im Unterricht mit seiner Klasse teste er oft seine Ideen. «Da sind sie manchmal die Armen», gesteht er grinsend. Für die Kolleginnen und Kollegen wiederum steht er als technischer Support bei Fragen zur IT zur Verfügung.
«Das braucht Zeit, Energie und zehrt an der Substanz.»
Die Arbeit als Lehrer beschreibt Suhr nicht nur rosig. Die ständige Erreichbarkeit mache es zunehmend schwieriger, das Berufs- vom Privatleben zu trennen. Im Schulalltag wirke sich die Omnipräsenz des Internets im Leben der Schülerinnen und Schüler immer wieder auf den Unterricht aus. Denn der korrekte Gebrauch von Online-Nachschlagewerken und KI-Tools muss genauso erlernt werden wie die Umgangsformen auf sozialen Plattformen. Entsprechend seien unterdessen auch mehr disziplinarische Massnahmen und Elterngespräche nötig als noch vor ein paar Jahren. «Das braucht Zeit, Energie und zehrt an der Substanz», sagt Suhr.
Im richtigen Beruf gelandet
Seine Berufswahl hat der heute 44-jährige nicht bereut. Dies liege nicht zuletzt auch an der Zusammenarbeit mit den Kolleginnen und Kollegen. «Wir haben ein tolles Unterrichtsteam», so Suhr. «Die Schülerinnen und Schüler merken, dass wir gut aufeinander eingespielt sind.»
Die nächsten neuen Aufgaben warten schon. Mit einem kleinen Team hat er ein Weiterbildungsangebot für Lehrpersonen zum Thema digitale Transformation entwickelt, das auch anderen Schulen offensteht. Bei administrativen Aufgaben hingegen hofft er, dass Schule und Kanton künftig einen Weg finden, Lehrpersonen mehr zu entlasten. «Damit wir mehr Zeit für den Unterricht und die Arbeit mit den Jugendlichen haben», sagt der Lehrer und verweist auch auf gesellschaftliche Aufgaben wie Integration und Chancengerechtigkeit, welche die Schule übernimmt.
«In kleineren Klassen könnten wir den einzelnen Schülerinnen und Schülern besser gerecht werden», ist Suhr überzeugt. Bis es aber so weit ist, hält er sich an die Erkenntnisse, die sich für ihn bewährt haben: «Eins nach dem anderen nehmen, offen bleiben und den Mut haben, Neues auszuprobieren.»