Seit der Jahrtausendwende ist das Bildungsniveau in der Schweiz erheblich gestiegen; bei Frauen stärker als bei Männern. Bei den 25- bis 34-Jährigen hatten 2022 53 Prozent der Frauen und 50 Prozent der Männer einen Abschluss der Tertiärstufe. Dies zeigen Daten des Bundesamts für Statistik (BFS) zum Stand der Gleichstellung von Mann und Frau in der Schweiz. Eine neue Webpublikation des BFS durchleuchtet die Situation von Frauen und Männern anhand verschiedener Lebensbereiche wie Bildung, Berufswahl, Einkommen und Familienarbeit.
Junge Frauen wählen weiterhin bevorzugt klassische «Frauenberufe»
Dabei zeigen sich beträchtliche Unterschiede. So wählen junge Frauen weiterhin bevorzugt klassische «Frauenberufe», etwa im Gesundheits- und Sozialwesen, und Männer eher «Männerberufe» im technischen Bereich. Männer sind bei den digitalen Kompetenzen fortgeschrittener. So können 51 Prozent der Männer Einstellungen einer Software, einer App oder eines Geräts ändern, während dies nur 40 Prozent der Frauen können.
Frauen in Führungspositionen noch untervertreten
Die bessere Bildung hat zu einer höheren beruflichen Durchmischung von Frauen und Männern in gut- oder hochbezahlten Jobs geführt. Frauen in Führungspositionen sind aber immer noch untervertreten. Eine Angleichung hat bei der Erwerbstätigkeit stattgefunden. Inzwischen sind 77 Prozent der Frauen erwerbstätig, der Anteil erwerbstätiger Männer ist mit 84 Prozent etwas gesunken. Allerdings ist Teilzeitarbeit bei den Frauen immer noch dreimal häufiger als bei Männern. Paare mit Kindern wünschen sich zudem eine ausgeglichenere Aufteilung von Familien- und Erwerbsarbeit.