Schulreise

Die schwankende Hängebrücke am Hochstuckli

Eine Schulreise zum Sattel-Hochstuckli hält für Klassen einige Höhepunkte bereit. Die Wanderung bietet einen beeindruckenden Ausblick und führt über den «Skywalk», eine der längsten Hängebrücken Europas.

Die Hängebrücke Skywalk am Hochstuckli.
Der Skywalk ist 374 Meter lang und führt über das Lauitobel. Foto: Theo Lauber/Wikimedia

Eigentlich wollte ich Ende September eine Schulklasse der Kantonsschule Alpenquai Luzern auf ihrem Ausflug ins Wander-gebiet Sattel-Hochstuckli begleiten. Doch die geplante Schulreise fiel ins Wasser – das Wetter spielte nicht mit. Da meine Erkundung noch vor Saisonschluss stattfinden soll, suche ich mir andere Mitwanderer und Mitwanderinnen – eine befreundete Familie. Silas (11), Quentin (9) und ihre Eltern Cordula und Jan werden mich unterstützen, das Wandergebiet auf seine Schulreise-Tauglichkeit hin zu prüfen.

Wir haben Glück: Der Wetterbericht kündigt einen warmen und sonnigen Herbsttag an. Die Drehgondelbahn bringt uns nach Mostelberg auf eine Höhe von 1200 Metern. Wir entscheiden uns für den Rundweg «Engelstock», der gemäss der Betreibergesellschaft Sattel-Hochstuckli zwischen 1,5 und 2 Stunden dauert.

Auf dem Geissenweg bis zur Glacé

Der erste Teil der Wanderung führt uns dem «Geissä Wäg» entlang. Dieser Erlebnispfad enthält sieben interaktive Posten mit spielerischen Elementen, zum Beispiel ein Geissen-Memory, ein Geissen-Puzzle und ein Geschicklichkeitsspiel. Ausserdem gibt es bei jeder Tafel ein Rätsel zu lösen. Mit dem Lösungswort, das sich am Ende des Pfades ergibt, können die Kinder an einer Verlosung teilnehmen.

Zwei Oberstufenschülerinnen aus Ingenbohl (SZ) haben den Erlebnispfad im Rahmen eines Schulprojekts entwickelt. Die Sattel-Hochstuckli-AG war von der Idee begeistert. Zusammen mit einer Grafikagentur, welche die herzigen Bilder auf den Schautafeln gezeichnet hat, wurde das Konzept der beiden Schülerinnen umgesetzt. Im Sommer 2021 wurde der «Geissä Wäg» feierlich eröffnet.

Nach etwa 45 Minuten erreichen wir das Ziel des Geissä Wäg, den Ziegenhof Blüemlisberg. Hier gibt es Ziegenmilch-Glacé und eine grosse Auswahl hofeigener Produkte. Für Schulklassen wird eine etwa 30-minütige Führung über die Haltung der Ziegen und die Glacéproduktion angeboten. Die Holzliegen laden zum Chillen ein, sodass wir kurz verweilen, die Sonne geniessen und den anderen Besucherinnen und Besuchern des Ziegenhofs zuschauen.

Bergpanorama am Vierwaldstättersee

Auf einem weiteren Rundweg haben wir eine tolle Aussicht auf den Vierwaldstättersee, die Rigi und viele weitere Berge rund um das Gewässer. Der blaue Himmel, die Sonne und die bunt gefärbten Bäume sorgen für eine fröhliche Stimmung bei uns und den entgegenkommenden Wandernden. Nach etwa 20 Minuten sind wir am höchsten Punkt angekommen: der Mostelegg auf 1266 Metern Höhe. Hier können wir mithilfe einer Panoramatafel die Berggipfel um uns herum bestimmen.

Zum Glück geht es nun bergab, denn meine Begleiter Silas und Quentin sind hungrig und freuen sich aufs Restaurant Herrenboden. Beim Restaurant gibt es einen Spielplatz, der ihnen und anderen Kindern das Warten verkürzt.

Eine lange Fussgänger-Hängebrücke

Frisch gestärkt gehen wir etwa zehn Minuten weiter zu einem der Höhepunkte unserer Wanderung: die 374 Meter lange Hängebrücke «Skywalk», eine der längsten Fussgänger-Hängebrücken Europas. Es braucht schon etwas Mut, die Brücke zu überqueren: Sie schwankt, wenn viele Leute gleichzeitig darauf sind. Durch den Gitterrost können wir in das fast 60 Meter unter uns liegende Tal Lauitobel blicken. Eine weitere «Challenge» ist, dass uns auf der engen Brücke eine grimmig dreinblickende Bulldogge entgegenkommt. Zum Glück bemerkt die Halterin unsere Blicke und nimmt ihren Hund eng an die Leine.

Die Brücke liegt hinter uns, und schon sind wir zurück an der Bergstation Mostelberg. Inzwischen ist viel los: Drehorgelspieler sorgen für Stimmung, Kinderrufe sowie Kinderlachen tönen von allen Seiten und wir müssen immer wieder Kinderwagen ausweichen. Die Sonne scheint vom wolkenlosen Himmel. Wir stellen uns in die Schlange für die Rodelbahn und geniessen die 600 Meter lange wilde Fahrt hinunter.

Eine überfüllte Tubingbahn

Die Tubingbahn können wir nicht testen; Es ist zu viel los und die beiden Jungs wollen nicht warten. Die meisten Kinder, die mit dem Förderband wieder hochkommen, behalten ihren Reifen und rutschen gleich nochmals. Deshalb müssen die Kinder in der Schlange so lange warten, bis ein Reifen abgegeben wird. Das hat an diesem Sonntagnachmittag bei den Besucherinnen und Besuchern für etwas Unmut gesorgt.

Wir stellen fest, dass die Zeitangabe für den Rundweg «Engelstock» gut gepasst hat: Anderthalb Stunden benötigt man, wenn man gemütlich und ohne Pausen unterwegs ist, mit Pausen sind es zwei Stunden. Auf dem Weg gibt es zahlreiche Beizen mit Spielplatz oder Feuerstellen. Die Feuerstellen sind zum Teil überdacht, zum Teil mit Grillrosten ausgerüstet und laden zum Picknicken und Verweilen ein. Es gibt viele Varianten für kürzere und längere Rundwege. Die Hängebrücke kann von weniger abenteuerlustigen Besucherinnen und Besuchern umgangen werden.

Besonders für Primarstufe geeignet

Meine Begleiter, meine Begleiterin und ich kommen zum Schluss, dass Kinder im Primarschulalter am meisten Spass haben werden am Hochstuckli. Sie sind die primäre Zielgruppe des liebevoll gestalteten «Geissä Wäg». Ausserdem gibt es ein Hüpfburg-Paradies, das sich an Kinder zwischen zwei und zwölf Jahren richtet. Kinder dürfen zudem bereits ab sechs Jahren allein rodeln und die Tubingbahn nutzen. Wir hatten einen tollen Ausflugstag und empfehlen das Wandergebiet gerne weiter.

Angebote für Schulklassen

Die Hängebrücke Skywalk, die Sommerrodelbahn Stuckli Run und die Tubingbahn sind Highlights für Kinder. Unter zwölf Jahren werden sie auch in der Hüpfburganlage und auf dem Geissä Wäg viel Spass haben. Es gibt verschiedene Kombi-Angebote für Schulklassen: Für 14 Franken erhält man eine Berg- und Talfahrt und den Eintritt zu den Hüpfburgen, für 20 Franken gibt es zusätzlich drei Eintritte zur Rodel- oder Tubingbahn. Die Tageskarte Schulreise für 28 Franken erlaubt die unbeschränkte Nutzung aller Anlagen. Am besten meldet man sich bei info@sattel-hochstuckli.ch, wenn man eine Schulreise ins Wandergebiet plant. Die Verantwortlichen geben gerne Auskunft und können sicherstellen, dass nicht alle gleichzeitig auf den Bahnen oder in der Hüpfburg sind. Mehr Informationen gibt es hier auf der Webseite der Sattel-Hochstuckli AG. 

Per Bahn oder schiff

Für Gruppen ab zehn Schülerinnen und Schülern bietet sich die Schultageskarte für 15 Franken pro Person an. Mehr Informationen gibt es hier auf der Webseite der SBB. 
Wem die Aktivitäten im Wander-gebiet Sattel-Hochstuckli nicht ausreichen, der kann das Programm noch mit einem Ausflug auf den Ägerisee ergänzen. Die Schifffahrt von Unterägeri nach Morgarten, der Transfer nach Sattel, Berg- und Talfahrt mit der Drehgondelbahn, dreimal Rodeln oder Tuben sowie ein Tageseintritt für die Hüpfburgen kosten zusammen pro Person 36 Franken. Mehr Informationen gibt es hier auf der Webseite von Ägerisee Schifffahrt.

Autor
Susanne Schild

Datum

13.03.2023

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