Vegetarisches und veganes Essen wird immer beliebter. Das zeigt sich auch am wachsenden Angebot entsprechender Lebensmittel – von Hummus über Tofu bis zu pflanzlichen Ersatzprodukten. Dieser Umstand hat einige Schulen schon länger eingeholt – sowohl am Mittagstisch als auch im Unterricht.
Angesichts des menschengemachten Klimawandels ist das eine begrüssenswerte Entwicklung, wie verschiedene Studien bestätigen. Erst im August 2022 hat die Universität Oxford die Umweltbelastung von über 50'000 Lebensmitteln verglichen. Die Studie belegt, dass pflanzenbasierte Nahrung deutlich geringere Auswirkungen auf die Umwelt hat als tierische Produkte. Dieses Bewusstsein erreicht auch zunehmend die breite Bevölkerung. Nach dem Juli 2023 dürften sich noch mehr dafür interessieren. In diesem Monat brachen gleich 17 Tage den bisherigen globalen Hitzerekord.
Weniger Fleisch, mehr Klimasorgen
Mit Anpassungen im Menüplan kann gerade die Schweizer Bevölkerung einiges für die Umwelt tun. Sie liegt im weltweiten Vergleich im oberen Drittel, wenn es um die ernährungsbedingte Umweltbelastung geht, rechnet die Umweltorganisation WWF Schweiz.
«Wer auf Fleisch verzichtet, kann seinen Ernährungsfussabdruck um einen Viertel senken.»
Welcher Teil des Essens hierfür hauptsächlich verantwortlich ist, ist kein Geheimnis: Fleisch und Fisch mache bei Schweizerinnen und Schweizern durchschnittlich 29 Prozent der ernährungsbedingten Klimabelastungen aus, schreibt WWF Schweiz. Das macht diese Lebensmittel mit Abstand zur Kategorie mit der grössten Umweltbelastung. Andere tierische Produkte wie Milch, Eier und Butter tragen zusätzliche 17 Prozent bei und rangieren damit ebenfalls an der Spitze. «Wer auf Fleisch verzichtet, kann seinen Ernährungsfussabdruck um einen Viertel senken», hält die Organisation in einem Faktenblatt fest. «Eine vegane Ernährung verkleinert den Fussabdruck sogar um 35 bis 40 Prozent.» Diese Werte gelten im Vergleich zur durchschnittlichen Ernährung in der Schweiz.
Tatsächlich sind es auch die Auswirkungen aufs Klima, welche die eigene Ernährung am meisten beeinflussen – zumindest gemäss einer Studie von Coop. Im «Plant Based Food Report 2023» heisst es, dass für die Bevölkerung der Umweltschutz der wichtigste Grund für eine Umstellung der Essgewohnheiten ist. Erst danach folgen gesundheitliche und Tierschutzgründe.
Der halbe Mittagstisch ist vegetarisch
Wie steht es nun in den Schulen um die pflanzliche Ernährung? Da steige die Nachfrage, heisst es von menuandmore, einer schweizweiten Anbieterin von Kinder- und Jugendverpflegung. Sie ist unter anderem Vertragspartnerin der Stadt Zürich und versorgt Schulen vor Ort mit Mittagessen. Nachhaltiges und gesundes Essen steht hier im Vordergrund: «Die Nachfrage nach vegetarischen Menüs hat sich in den letzten Jahren deutlich erhöht», antwortet Geschäftsführer Markus Daniel auf Anfrage. Sie lag 2019 noch bei 34 Prozent. 2021 und 2022 sei die Nachfrage bereits auf 46 Prozent gestiegen. «Unser Ziel ist es, auf über 50 Prozent zu kommen.»