Nicht nur das Bildungswesen befindet sich im steten Wandel. Zusammen mit der Schule hat sich auch die Zeitschrift des Dachverbands Lehrerinnen und Lehrer Schweiz verändert. Anlässlich der Serie «Schule im Wandel» blickt das Magazin BILDUNG SCHWEIZ einmal monatlich 100 Jahre zurück.
Die Zeitschrift und auch der Verband hiessen damals noch anders. Letzterer wurde 1849 unter dem Namen «Schweizer Lehrerverein» (SLV) gegründet. Der neue Verein war zu Beginn eine reine Männerrunde. In den Statuten hielten die Herren Lehrer bereits fest, dass sie ein «Schweizer Schulblatt» herausgeben werden. Der Urahn von BILDUNG SCHWEIZ erhielt den Namen «Schweizerische Lehrerzeitung» (SLZ). Sie erschien wöchentlich an jedem Samstag.
Platz für Poesie und Tod
So auch am Samstag, den 31. März 1923. Auf acht dicht beschriebenen Seiten werden die relevanten Inhalte der Zeit präsentiert. Es finden sich klassische Elemente einer (älteren) Zeitung: Zu Beginn steht ein Gedicht, am Ende werden die Todesanzeigen abgedruckt. Dazwischen sammeln sich unter anderem Neuigkeiten aus verschiedenen Kantonen, eine Abhandlung über den Umgang mit sozial auffälligen Kindern und eine Buchbesprechung.
In dieser Publikation sticht besonders ein Beitrag ins Auge: «Schulbesuchstage oder Schlussprüfungen» thematisiert die Frage, ob Prüfungen in der Schule überhaupt notwendig oder nützlich sind, «ob sie nicht besser abgeschafft oder durch andere Einrichtungen ersetzt würden». Die Debatte beschäftigt bis heute – und tat das offenbar bereits vor 100 Jahren. Es wird interessant sein herauszufinden, welche weiteren Erkenntnisse der Blick in die Vergangenheit zutage fördert.