SPIELEN UND ENTDECKEN

Spielend kreuz und quer durch die Stadt

Die Stadt St. Gallen lässt sich auf dem sogenannten Spielweg erkunden – allwettertauglich, öffentlich und kostenlos. Dank Anleitungen im Internet können viele Spiele auch anderswo umgesetzt werden.

An 65 Posten können Kinder in St. Gallen spielen. Der Spielweg bietet viele Möglichkeiten für kurze und längere Ausflüge. Foto: zVg

Die 65 Stationen des Spielwegs St. Gallen sind überall in der Stadt verteilt – sowohl im Zentrum als auch in Quartieren wie Rotmonten oder Guggeien. An den Stationen selbst gilt es, Ausschau nach den Spieltafeln zu halten. Die Tafeln enthalten Spielideen mit einem Beschrieb, Angaben zur Anzahl der Mitspielerinnen und -spieler, zum Zeitbedarf und zum Alter.

Unter den über 400 Ideen befinden sich auch bekannte Spiele wie Gummitwist, Koffer packen oder Kubb. Die Kinder können sich zudem mit Zungenbrechern herausfordern oder im Alleelauf schauen, wer schneller ist. Jedes Spiel hat ein anderes Ziel: Mal geht es darum, am meisten Punkte zu sammeln, dann möchte man möglichst gut schätzen und wieder ein anderes Mal versucht man schneller als die anderen zu sein. Jedes Spiel steht auch für sich selbst. Es geht nicht darum, wer am Schluss als Gewinner dasteht.

Für den Spielweg gibt es keine vorgegebene Reihenfolge. Lehrpersonen können den Start und das Ziel selbst festlegen und die Spiele den Fähigkeiten der Schülerinnen und Schüler anpassen. Bei einigen Routen und Stationen finden sich Feuerstellen, bekannte Plätze der Stadt wie die Sitterbrücke oder die «Drei Weihern» sowie Spielplätze in der Nähe. Die Spielorte sind zudem einfach mit den öffentlichen Verkehrsmitteln erreichbar.

Spielen vor Ort und zu Hause

An der Station Nummer 53 im Kantipärkli sind zum Beispiel zwei Spielideen zu finden. Eine davon heisst «Ich habe die Uhr verloren». Dabei geht es etwa darum, eine zuvor vereinbarte Anzahl Minuten ohne die Hilfe einer Uhr möglichst genau zu schätzen. Die Kinder bewegen sich so lange, bis sie das Gefühl haben, die abgemachte Zeitdauer sei nun verstrichen.

Viele Spiele können auch zu Hause oder im Schulbetrieb durchgeführt werden. Auf der Website spielweg.ch sind alle Spielideen mit allen notwendigen Angaben aufgeführt. Wer also nicht nach St. Gallen fahren kann, findet auf der Website viele spannende Vorschläge für den Eigenbedarf. Für einige Spiele sind Lösungen gesucht, die man ebenfalls auf der Website nachlesen kann.

Dank Spielkarte unabhängiger

Wer nicht immer im Internet nachschauen möchte, wo sich die nächste Station befindet, besorgt sich eine Spielkarte. Diese sind an verschiedenen Standorten wie zum Beispiel bei der St. Galler Kantonalbank an der St. Leonhardstrasse 25 erhältlich. Die Karte zeigt nicht nur alle Stationen, sondern enthält einen kurzen Beschrieb, empfohlene Routen mit Angaben zu Dauer und Begehbarkeit, Tipps und Tricks für den Spielweg und organisatorische Hinweise. Die zentrale Route heisst «Stadtpark», «wo sich im Umkreis von 500 Metern zehn Spielorte befinden», wie Marco Neuhaus, Co-Präsident des Vereins Spielweg St. Gallen, auf Nachfrage schreibt. «Weitere Routen von Ost nach West oder von Nord nach Süd in der Stadt können der Spielkarte entnommen werden.» Zudem können an neun Spielorten ergänzende Spielmaterialien wie Kubb, Pétanque oder Schachfiguren ausgeliehen werden.

Doch oft ist gar kein Material notwendig oder die Kinder können am Spielort nach Material wie Ästen oder Steinen suchen.

Spielweg St. Gallen
Der Spielweg St. Gallen ist kostenlos zugänglich. Die Website www.spielweg.ch enthält eine Karte mit allen Stationen und Spielbeschreibungen, empfohlene Routen sowie weitere organisatorische Hinweise. Es empfiehlt sich, vor Ort Spielkarten zu holen, die an verschiedenen Standorten erhältlich sind, da die Website nicht auf allen mobilen Geräten einwandfrei funktioniert. Die Standorte sind ebenfalls auf der Website einsehbar. Der Spielweg eignet sich besonders gut für Familien und Schulklassen mit Kindern zwischen 0 bis 12 Jahren. Je nach Route dauert ein Besuch des Spielwegs ein bis zweieinhalb Stunden. Mehr Informationen: www.spielweg.ch

Autor
Anna Walser

Datum

01.03.2023

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