Spiel und Sport

Minigolf bringt Schwung ins Schulhaus

Eine Schule im Kanton St. Gallen hat im Schulhaus einen Minigolfparcours eingerichtet. Das ermöglicht klassenübergreifende Aktivitäten und spielerische Pausen für Gross und Klein.

Eine Gruppe Mädchen spielt Minigolf. Fotos: Roger Wehrli
Die Jugendlichen haben die Regeln für das Spiel teilweise selbst aufgestellt. Fotos: Roger Wehrli

In einer Schule im sankt-gallischen Gommiswald fand in der letzten Woche vor den Skiferien eine besondere Veranstaltung statt: Die Aula verwandelte sich für für fünf Tage in eine Minigolfanlage, wo sich sämtliche Schulklassen sportlich messen konnten. Wie beim Outdoor- geht es bei diesem Indoor-Minigolf darum, den kleinen Ball in einem kaum grösseren Loch am anderen Ende der Bahn zu versenken. Es gilt, Hindernisse mit unterschiedlichen Schwierigkeitsgraden zu überwinden.

Der Veranstalter swissSpirit hat der Schule achtzehn mobile Bahnen geliefert. Er hat auch Golfbälle, Schläger in drei Grössen und Punktekarten zur Verfügung gestellt. Eine kurze, ebenfalls beigelegte Beschreibung erläutert Spielregeln. Darin erfährt man auch, dass es sich beim Minigolf um eine Schweizer Erfindung handelt. Die ersten Bahnen entstanden in den 1950er-Jahren im Tessin.

Kein leichtes Spiel

Für die zwei letzten Schulstunden vor den Ferien hat sich die sechste Klasse von Chantal Rüegg zum Minigolf angemeldet. Die 18 grasgrünen Filzbahnen werden von den Jugendlichen zunächst genau inspiziert. Die Lehrerin bespricht mit ihnen noch einmal die Regeln, welche die Klasse sich zum Teil selbst ausgedacht hat. Zum Beispiel sollen jeder Spielerin und jedem Spieler pro Bahn maximal sechs Versuche zustehen, um den Ball ins Loch zu befördern. Wer scheitert, erhält als Strafe die Maximalpunktzahl von 7 Punkten. Somit gewinnt der- oder diejenige mit den wenigsten Punkten.

Anfangs fliegen die Bälle unkontrolliert durch die Aula und hüpfen munter von den Bahnen.

Nach einer kurzen Aufwärmrunde begeben sich die Spielerinnen und Spieler in Dreiergruppen zu den verschiedenen Bahnen. So kommen sie sich beim Spielen nicht in die Quere. Minigolf setzt ein feines Händchen voraus. Anfangs fliegen die Bälle entweder noch unkontrolliert durch die Aula, hüpfen munter von den Bahnen oder rollen vom Hindernis zum Abschlagort zurück. All das sorgt jedoch weder für Wutausbrüche noch für Resignation. Konzentriert und mit viel Lust spielen sich die Jugendlichen von Bahn zu Bahn und werden dabei immer besser.

Verspielte Bewegungspausen

Die Minigolfinstallation in Gommiswald ist Teil eines Projekts, das die Bewegung an der Schule fördern will. Laut der Schulleiterin Madlen Ingber möchte man damit sowohl entspannende und lustvolle Bewegungspausen zwischen den Lerneinheiten wie auch sportliche, klassenübergreifende Anlässe fördern. «Besonderen Aktivitäten wie den Projekttagen geben wir eine bewegungsorientierte Ausrichtung», erläutert die Schulleiterin.

Nebst gestalterisch-musikalischen Angeboten, Exkursionen, Schach und vielem mehr biete die Schule mit an den Projekttagen zahlreiche Möglichkeiten zur Bewegung an. «Das Indoor-Minigolf lässt sich ideal in das schulische Lernen integrieren und ist bei Gross und Klein auf positives Echo gestossen.»

Zu klein, zu schwierig und genau richtig

Nach fast zwei Stunden haben die meisten Schülerinnen und Schüler dann doch genug vom Spielen. Das Résumé fällt vorwiegend positiv aus. Nur wenig wird kritisiert; etwa das Fehlen einer weissen Linie, auf die man den Ball setzen könnte oder auch, dass die Übergänge zwischen Bahn und Hindernis manchmal zu holprig seien. Den einen waren die Hindernisse zu klein und zu schwierig, den andern gefiel genau dies. In einem Punkt sind sich aber alle einig: Der letzte Schultag vor den Ferien war einfach super.

Mobile Anlage mieten

Der Veranstalter swissSpirit.org liefert bis zu 18 Minigolfbahnen, Schläger, Bälle und Ersatzmaterial. Dazu gibt es auch Unterlagen mit Regeln, Technik und Geschichte des Spiels. Für den Aufbau braucht der Veranstalter die Mithilfe von zwei Personen. Die Miete für eine Woche Indoor-Minigolf kostet 3300 Franken. Mehr Informationen: www.swissspirit.org

Autor
Roger Wehrli

Datum

08.03.2024

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