Gerne möchte ich dem Artikel «Wenn die Schnellen schon fertig sind und Extrafutter brauchen» von Adrian Albisser im Heft 10/2023 noch weitere Anregungen und Ideen hinzufügen, um dem Bedürfnis der Schnellen, die Extrafutter brauchen, noch besser gerecht zu werden. Kinder, die mit ihren Arbeiten schnell fertig sind, verfügen in der Regel über ein hohes Leistungspotenzial und sind meist ihren Klassenkameradinnen voraus. Sie benötigen herausfordernde Aufgabenstellungen, sozusagen «Kraftnahrung» und nicht einfach mehr vom gleichen. Viele Aufträge im Regelunterricht befinden sich auf den Stufen von Wissen, Verstehen und Anwenden.
Zu kurz kommen Aufträge auf höheren Denkstufen: das Analysieren, Evaluieren und Kreieren. Um zu vermeiden, dass die schnelleren Kinder wenig Interesse an den gebotenen Zusatzaufgaben zeigen, ist es wichtig zu prüfen, welche Denkstufen verlangt werden. Anweisungen mit Verben wie «analysiere», «vergleiche», «unterscheide», «beurteile», «bewerte», «begründe», «entwirf» oder «koordiniere» in den Anleitungen zu den Aufgaben geben einen Hinweis darauf, dass diese Aufgaben mehr Herausforderungen bieten. Dazu und allgemein zu den Taxonomiestufen nach Bloom finden sich im Internet mehr Informationen.
Herausfordernde Aufgabenstellungen lassen sich unter anderem auf der Website von Exploratio in Winterthur und auch auf folgenden Websites finden: in der Sprachkommode der PH Zug (Deutsch), auf pidaks.dzlm.de (Mathematik), auf stiftung-kinder-forschen.de. Ausserdem bieten Mathematik- und Informatikwettbewerbe einen Fundus an Aufgaben, zum Beispiel auf mathe-kaenguru.de, fsjm.ch oder bei informatik-biber.ch.
Sylvia Stöckli, Exploratio Begabtenförderung Winterthur