Das Resultat des diesjährigen Monitorings zum Body Mass Index tönt ermutigend: Mit 16,7 Prozent sind etwas weniger Kinder im Schulalter übergewichtig als im Vorjahr. Doch die Stiftung Gesundheitsförderung Schweiz, die das Monitoring durchführt, sieht keinen Grund für Entwarnung: Nur gerade bei den jüngsten Schulkindern sei dieser Rückgang zu beobachten. Zudem bereitet ihr Sorge, dass Kinder bildungsferner Eltern viel stärker zu Übergewicht neigen. Kinder mit ausländischen Eltern sind rund doppelt so häufig übergewichtig wie Kinder mit Schweizer Eltern.
Kindergesundheit
Kinder bildungsferner Familien sind häufiger übergewichtig
16,7 Prozent der Schulkinder in der Schweiz sind übergewichtig oder adipös. Das sind etwas weniger als im Vorjahr. Zurückzuführen ist das auf einen Rückgang auf der Basisstufe. Die Auswertung zeigt, dass Übergewicht vom Milieu abhängt.


Zusammenarbeit ist wichtig
Man müsse darauf achten, dass Massnahmen zur Prävention auch jene erreiche, in denen Übergewicht verbreitet sei. Dabei gehe es nicht nur um das Essverhalten, sondern auch um die Lebensverhältnisse und das soziale Umfeld der Kinder, schreibt die Stiftung, die von Kantonen und Versicherungen getragen wird. Thomas Mattig, Direktor der Stiftung, weist darauf hin, dass gesundheitspolitische Massnahmen nicht ausreichten. Schulen, Gemeinden und Kantone müssten ihre Bestrebungen koordinieren. Denn viele Belastungen seien sozial und strukturell bedingt. Die Stiftung listet auf ihrer Website Umsetzungsbeispiele und Projekte auf. Dort sind Kontaktangaben zu bereits bestehenden Programmen und Akteuren zu finden.
Risiko für die Gesundheit
Der Rückgang des Übergewichts beschränkt sich im Schuljahr 2022/2023 auf jüngere Kinder. Bei älteren Schülerinnen und Schülern hat sich der Anteil kaum verändert. Insbesondere bei jenen mit starkem Übergewicht (Adipositas) geht das einher mit gesundheitlichen Risiken wie Diabetes oder Herz-Kreislauf-Erkrankungen, wird in der Mitteilung zum Monitoring betont. Das Monitoring basiert auf den Gewichtsdaten der schulärztlichen Dienste der Städte Basel, Bern und Zürich. In die Auswertung eingeflossen sind Angaben von 15'352 Kindern.
Autor
Christoph Aebischer
Datum
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