AUSSTELLUNG

Hier bittet ein Museum zum Tanz

Warum tanzen wir eigentlich? Die Ausstellung «Dance!» des Museums für Kommunikation in Bern beantwortet diese Frage. Sie tut dies lebendig und interaktiv. Es darf auch getanzt werden.

Mehrere Menschen stehen in einem Raum. Sie tragen Kopfhöher. Von der Decke hängt ein Schriftzug herunter, der "Perception" buchstabiert.
Die Ausstellung «Dance!» beleuchtet verschiedene Aspekte des Tanzens. Fotos: Museum für Kommunikation/digitale Massarbeit

Die Ausstellung «Dance!» im Museum für Kommunikation in Bern beginnt mit einem Warm-up, also einem Aufwärmen. Denn bei diesem Museumsbesuch geht es nicht darum, besondere Ausstellungsstücke zu bewundern. Stattdessen nehmen alle Besucherinnen und Besucher das Ausstellungsstück gleich selbst mit: ihren eigenen Körper. 

Im Verlauf des Besuchs man diesen besser kennenlernen – und zwar aktiv. Ein Audioguide fordert darum an der Warm-up-Station dazu auf, sich zu räkeln, zu dehnen, die Sinne zu schärfen und sich seiner beweglichen Körperteile bewusst zu werden.

Wir alle tanzen

Wir tanzen, um unsere Gefühle und Identität auszudrücken. Beim Tanzen nehmen wir Raum ein und kommunizieren nonverbal. Überall auf der Erde tanzen Menschen. Tanzen verbindet und manchmal vergessen wir beim Tanzen die Welt um uns herum. Tanzen kann vieles sein: eine Kunstform, ein Ritual, Therapie oder Unterhaltung. 

Tanzen ist eine Kommunikationsform und kann auch Mittel des Protests sein. Auf all diese Aspekte und darauf, was wir beim Tanzen empfinden, geht die Ausstellung ein. Bei der zweiten Station «Try not to dance» sieht man auf einer Grossleinwand Musikvideos und hört dazu die mitreissenden Songs im Audioguide. Was passiert mit uns, wenn wir einen packenden Groove hören?

Körperwahrnehmung schulen

Auch an anderen Stationen können die Besuchenden die Bewegungsmöglichkeiten ihres Körpers entdecken. Aber nicht immer geht es nur um Freude an der Bewegung: Unter dem Titel «Protest» lernen die Besuchenden den Tanz in seiner politischen Dimension kennen. So gibt es Menschen, die in der Vergangenheit für ihre Rechte tanzten – wie etwa in Südafrika zur Zeit der Apartheid.

Auch Tänze, die viral gegangen sind, erhalten in der Ausstellung Raum – wie beispielsweise der Tanz zum Song Gangnam Style des südkoreanischen Rappers Psy. Weiter können Besucherinnen und Besucher gewissermassen mit einer künstlichen Intelligenz tanzen, indem sie mit einer von ihr generierten Bildwelt interagieren. Gegen Ende der Ausstellung erleben Besucherinnen und Besucher in einem Raum noch ein Tanzshowprogramm. Natürlich ist auch hier Mitmachen explizit erlaubt.

Informationen für Schulen

Die interaktive Ausstellung «Dance!» im Museum für Kommunikation Bern ist als Erkundungsparcours aufgebaut. In 15 Zonen werden Themen und Interaktionsmöglichkeiten angeboten. Alle Töne werden über den Audioguide abgespielt. Den Audioguide gibt es in Deutsch, Französisch und Englisch. Die Ausstellung weckt Freude am Tanzen, zeigt aber auch die gesellschaftliche Bedeutung davon auf.

Die Ausstellung läuft noch bis am 20. Juli 2025. Für Schulklassen werden zwei Workshops und eine Führung angeboten: «Vom Gehen zum Grooven», ein 90-minütiger Workshop für die Mittel- bis Oberstufe, «Dance! Bewegte Geschichte», ein 60-minütiger Workshop für Kindergärten und erste Klassen, sowie die Führung «Dürfen wir bitten? Wir reichen die Hand zur Dance!-Ver-Führung» für die Oberstufe. Alle drei Angebote kosten je 200 Franken. Die Ausstellung kann auch ohne Workshop oder Führung besucht werden. Für Lehrpersonen steht dazu ein Dokument auf der Website des Museums zur freien Verfügung, in dem die 15 Ausstellungszonen erklärt werden, wie auch die Kernbotschaften und Ziele der Ausstellung. Angemeldete Klassen können die Ausstellung kostenlos besuchen. Mehr Informationen: mfk.ch/dance

Autor
Claudia Baumberger

Datum

28.03.2025

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