Bildung Schweiz: Sie waren acht Jahre lang EDK-Präsidentin. Welche Veränderung in der Bildungslandschaft waren Ihrer Meinung nach prägend in dieser Zeit?
Während meiner Zeit als EDK-Präsidentin gab es einige nicht vorhersehbare Krisen, die das Schulfeld stark gefordert haben. Zum Beispiel der Krieg in der Ukraine, aber allen voran die Coronapandemie. In dieser Zeit wurden die Schulen zum allerersten Mal landesweit geschlossen. Diese Erfahrung hat den Bildungsbereich nachhaltig geprägt und uns allen gezeigt, wie wichtig der Schulalltag für Kinder und Jugendliche ist. Diese Zeit war für die Schulen ein enormer Stresstest, der allen Beteiligten viel abverlangt hat.
«Die Coronapandemie hat gezeigt, wie engagiert der Bildungsbereich arbeitet.»
Aber es hat sich auch gezeigt, wie engagiert im Bildungsbereich gearbeitet wird. Die Pandemie war zudem ein Treiber für die Digitalisierung in der Schule sowie für neue Lehr- und Lernformen. Viele Fragen bezüglich Digitalisierung müssen aus pädagogischer Sicht noch beantwortet werden. Ich denke da zum Beispiel an den Umgang mit digitalen Hilfsmitteln im Unterricht, an den Einfluss der sozialen Medien auf Kinder und Jugendliche oder an die Nutzung von künstlicher Intelligenz in der Schule. Da gibt es noch viel Klärungs- und Handlungsbedarf.