Lehrermangel hält an

Zürich braucht auch im nächsten Schuljahr Laienlehrpersonen

Im Kanton Zürich dürfen auch im nächsten Schuljahr Personen ohne Lehrdiplom unterrichten. Der Zürcher Lehrerinnen- und Lehrerverband fordert den Kanton auf, endlich grundlegende Probleme zu beheben.

Im aktuellen Jahr sprangen im Kanton Zürich rund 500Personen ohne Lehrdiplom in Schulzimmern ein. Die Bildungsdirektion Entschuldigte die Massnahme mit der akuten Mangellage und verwies darauf, dass sie befristet sei. Nun wird sie um ein Jahr verlängert, wie die Bildungsdirektion im März mitteilte. «Die Massnahme entspricht einem ausdrücklichen Wunsch der Gemeinden», schreibt die Bildungsdirektion.

Überlastung entschärfen

Für den Zürcher Lehrerinnen und Lehrerverband (ZLV) kam diese Ankündigung nicht überraschend. In einer Mitteilung unterstützt der ZLV die Massnahme. Einführungswochen und Coachings für Personen ohne Lehrdiplom sollen jedoch obligatorisch werden. Ausserdem fordert der Verband konkrete Massnahmen gegen die Überlastung an Schulen. Unter anderem gehöre dazu eine stärkere zeitliche Anrechnung der Klassenlehrerfunktion und die Anrechnung der begleiteten Pausen.

Kaum Verbesserung

Diesen Forderungen schliesst sich auch Dagmar Rösler an. Die Präsidentin des Dachverbands Lehrerinnen und Lehrer Schweiz betont, die Situation habe sich wie erwartet seit letztem Sommer nicht verbessert. Man sehe auch, dass von den Laiinnen und Laien nur wenige an einer Ausbildung mit Lehrdiplom interessiert seien. Es brauche jetzt unbedingt griffige Massnahmen, damit ausgebildete Lehrpersonen im Beruf bleiben. Insgesamt brauche es bessere Arbeits- und Anstellungsbedingungen, sagt Rösler. Nebst mehr Ressourcen müsse die Überzeit, die Lehrpersonen leisten, endlich ernstgenommen werden.

Autor
Patricia Dickson

Datum

17.03.2023