Erwachsenwerden ist kein Zuckerschlecken. Erst recht nicht für junge Frauen – die müssen auf ihr Gewicht achten. Zumindest vermitteln Mode, Medien und Social Media immer noch regelmässig dieses und viele weitere Klischees. Über das, was Mädchen und junge Frauen denken und fühlen, sagt dies allerdings wenig aus.
Im Buch «Genauso nur anders» fragten die Autorinnen Andrea Arežina und Salome Müller direkt bei jungen Menschen in Deutschland, Österreich und der Schweiz nach. In kurzen Interviews und Monologen erzählen diese offen von Dingen, die sie beschäftigen und manchmal auch belasten.
Kapuzenpullover für den Heimweg
«Nicht der tiefe Ausschnitt ist das Problem, sondern der Typ, der dich dumm anmacht», erzählt zum Beispiel Camilla. Als junge Frau hat sie schon oft gehört, dass Mädchen sich für Partys nicht zu aufreizend anziehen und auf dem Heimweg sicherheitshalber einen Kapuzenpullover tragen sollen. Camilla erzählt von Angst, Übergriffen und auch von den Unsicherheiten, die sie vor dem ersten Sex hatte.
Die Autorinnen reduzieren das Leben von jungen Menschen jedoch nicht nur auf Schönheitsideale, Sex und Freundschaftsfragen. Sie erzählen auch vom ersten Rausch oder sprechen darüber, wie sie Leistungsdruck, politisches Engagement und die Suche nach einer eigenen Identität erleben. Anna erzählt von ihrem Glauben und darüber, dass ihr Beten nicht immer leichtfällt. Es sind tabubehaftete Themen, wo Unwissenheit die Unsicherheiten Heranwachsender noch bestärkt. Umso angenehmer ist die Offenheit, mit der das Buch an die Themen herangeht. Die erste Liebe und das Verliebtsein dürfen trotzdem nicht fehlen. Die 13-jährige Eva erzählt davon, wie schön es ist, verliebt zu sein. Sie beobachtet aber auch genau, welches Verhalten die Schwärmerei bei ihr und ihren Freundinnen auslöst.