Zugang zu 3-D-Drucker und Lasercutter

So können auch kleine Schulen teure Geräte nutzen

Geräte wie ein 3-D-Drucker oder ein Lasercutter sind für die meisten Schulen zu teuer. Sie müssen aber gar nicht dort stehen, damit Schülerinnen und Schüler sie ausprobieren können. Ein Projekt in Bern zeigt, wie das geht.

Mehrere Schlüsselanhänger in Form von Smileys, Sternen und anderen Symbolen liegen auf einem Tisch.
Jedes Kind macht einen individuell gestalteten Schlüsselanhänger. Foto: PH Bern

Was früher die Werkstatt war, ist heute der Makerspace. Einige grössere Schulen verfügen über einen solchen Ort, der Handwerk mit Technologie verknüpft und hoch spezialisierte Geräte zur Verfügung stellt. Das kann sich aber längst nicht jede Schule leisten, da die Anschaffung dieser Geräte teuer ist. Ein Projekt der pädagogischen Hochschule Bern (PH Bern) ermöglicht nun allen Schulen den Zugriff auf diese Werkzeuge.

Das funktioniert so: Die teuren Geräte befinden sich in Bern, die Instruktion hingegen findet an den Schulen statt. Bedient werden die Geräte dann via Datentransfer in den hybriden Makerspace, wo PH-Personal die Produktion der Objekte überwacht. Zur Verfügung stehen 3-D-Drucker, Lasercutter respektive Laserschneidegerät und Schneidplotter. Sie bieten viele gestalterische Möglichkeiten. So können mit Ersterem durch Aufschichtung von Material dreidimensionale Gegenstände erstellt werden. Das Laserschneidegerät erlaubt es, durch das Verdampfen von Material eine präzise Schnittkante zu erzeugen und mit dem Schneidplotter können verschiedene Materialien wie etwa Folien oder Papier auf unterschiedliche Weise bearbeitet werden: von Prägen bis Kratzen.

Die Geräte der PH Bern können nun im Rahmen der Versuchsanordnung Labnet von ausserhalb genutzt werden. Das Ziel der Anwendungsszenarien ist es, Erfahrungen damit zu sammeln, wie Klassen den hybriden Makerspace nutzen können, ohne dabei das heimische Schulzimmer zu verlassen.

Lasercutter per Video zugeschaltet

Für den Versuch fanden die Expertinnen der Hochschule eine Klasse an der Lenk, eine weitere aus Muri bei Bern (beide Zyklus 3) und zwei Klassen des Zyklus 2 aus Bern. Die Kinder fassten den Auftrag, mit einer der vorhandenen Techniken eine Verpackung oder einen Schlüsselanhänger herzustellen. Mittels digitaler Pinnwand erhielten die Lehrpersonen für den Unterricht Anleitungen zu den verschiedenen Verfahren sowie Materialien. Nach der Einführung durch die Lehrpersonen besuchten zwei Mitarbeiterinnen der PH Bern die Schulklassen und führten kleine Einstiegsaufgaben durch, anhand derer die Jugendlichen mit den verschiedenen Techniken vertraut gemacht wurden. Den Schneidplotter und den 3-D-Drucker stellten die PH-Mitarbeiterinnen live im Klassenzimmer vor, den Lasercutter mittels Videotelefonat nach Bern. Anschliessend konnten die Jugendlichen ihrer Kreativität freien Lauf lassen.

Instruktion via Videoschaltung

Nachdem die Daten für das Laserschneidgerät nach Bern übermittelt wurden, konnten die Schülerinnen und Schüler am Bildschirm verfolgen, wie die von ihnen konzipierten Werke realisiert wurden. Bei einer weiteren Klasse verzichteten die Mitarbeiterinnen der PH Bern auf einen Besuch im Klassenzimmer und instruierten die Klasse via Videoschaltung. Auch das habe gemäss den Projektverantwortlichen «hervorragend funktioniert».

Weiter im Netz

Für eine beschränkte Anzahl Klassen stellt die PH Bern ein angepasstes Programm inklusive Unterrichtsmaterial zur Verfügung: tinyurl.com/2hanh8va

Details zum Unterrichtsmaterial: tinyurl.com/ywcd4wtu

Autor
Andrea Fritschi, pädagogische Hochschule Bern

Datum

25.11.2024

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