Ja an der Urne

Schwyz zahlt jungen Lehrpersonen mehr Lohn

Künftig verdienen junge Lehrpersonen im Kanton Schwyz ähnlich viel wie in den umliegenden Kantonen. Der Entscheid des Stimmvolkes soll die Abwanderung der Lehrerinnen und Lehrer stoppen.

Lehrerin schreibt an Wandtafel.
Im Kanton Schwyz wird das Lohnniveau für junge Lehrerinnen und Lehrer erhöht. (Foto: istock/ skynesher)

Eine vollbeschäftigte Lehrperson auf Primarstufe verdient beim Berufseinstieg im Kanton Schwyz derzeit 78'500 Franken pro Jahr – rund 19'000 Franken weniger als beispielsweise eine Lehrperson im Kanton Zürich. Dies ändert sich nun. Künftig beträgt der Einstiegslohn für Lehrerinnen und Lehrer im Kanton Schwyz ähnlich viel wie in den umliegenden Kantonen. 

Das Stimmvolk hat am Sonntag eine entsprechende Vorlage, die einen Einstiegslohn von 87'100 Franken pro Jahr forderte, an der Urne gutgeheissen. Der Ja-Anteil lag dabei bei rund 53 Prozent – bei einer Stimmbeteiligung von 55,7 Prozent. Als einzige Partei war die SVP gegen die Vorlage.

Höheres Salär allein reicht nicht

Rita Marty, Präsidentin des Lehrerinnen- und Lehrerverbands Schwyz (LSZ), freut sich über das Ergebnis, auch wenn dieses eher knapp ausfällt: «Lange war nicht klar, ob die Vorlage durchkommt. Erst als auch die Gemeinden im äusseren Kantonsteil ausgezählt waren, kippte das Resultat.»

Denn in jenen Gemeinden, die geografisch näher am Kanton Zürich lägen, sei der Leidensdruck und der Lehrermangel aufgrund der Lohnkonkurrenz auch grösser. Entsprechend erleichtert sei sie, dass sich das Stimmvolk für die höheren Einstiegslöhne entschieden habe.

«Wir sind noch nicht am Ziel. Es gibt noch einiges zu tun, um die Anstellungsbedingungen optimal zu gestalten.»

Es sei jedoch klar, dass nur ein höheres Salär allein noch keine Wunder bewirke. «Wir sind noch nicht am Ziel. Es gibt noch einiges zu tun, um die Anstellungsbedingungen optimal zu gestalten.»
Auch der Schwyzer Regierungsrat zeigt sich mit dem Endresultat zufrieden. Die Mehrheit der Bevölkerung habe den Handlungsbedarf zur Attraktivierung des Lehrerberufs erkannt, teilte er in einer Mitteilung mit. Das Rekrutieren von Lehrpersonen werde nun wesentlich vereinfacht.

So zeigte eine Umfrage des Erziehungsrates von 2023, dass Absolventinnen und Absolventen der pädagogischen Hochschule Schwyz vermehrt Stellen ausserhalb des Kantons suchten – wegen der höheren Löhne. 

Längere Kündigungsfrist

Im Folgenden schnürte der Schwyzer Erziehungsrat ein Massnahmenpaket, um dem zunehmenden Lehrermangel entgegenzuwirken. Die Erhöhung der Löhne von Lehrpersonen war bereits Gegenstand einer Abstimmung im Schwyzer Kantonsrat. Da mit 59 Stimmen jedoch weniger als drei Viertel der anwesenden Rätinnen und Räte der Vorlage zustimmten, kam diese vergangenen Sonntag vors Volk. Die beschlossene Anhebung der Einstiegslöhne wird den Kanton nun jährlich 3,3 Millionen Franken kosten.

Mit dem Ja des Schwyzer Stimmvolkes an der Urne ändern sich zudem auch die Kündigungstermine der Lehrpersonen. Die Kündigungsfrist für die beiden jährlichen Kündigungstermine wird von aktuell vier auf neu sechs Monate festgelegt und die Termine vorverlegt. Dies hat den Vorteil, dass offene Stellen noch im laufenden Schuljahr ausgeschrieben werden können. 

Autor
Mirja Keller

Datum

30.09.2025