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(Pausen-)Milch ist gesundheitlich umstritten

Leserbrief zum Artikel «In Sachen Ernährung sind Lehrpersonen ein Vorbild» in BILDUNG SCHWEIZ 9/24.

Franziska Staub bringt im Interview das plakative Beispiel eines vegan-mangelernährten Mädchens. Schade, erwähnt die Ernährungsberaterin nicht, dass eine ausgewogene vegane Ernährung erwiesenermassen sehr gesund wäre.

Ausserdem: Viel öfter als Vollkornbrötli und Gemüsestäbli mit Soja-Dip sehe ich tatsächliche Mangelernährung auf unseren Pausenplätzen in Form von Milchschnitten, Minipics, Salamibrötchen oder gar dem institutionalisierten Tag der Pausenmilch.

Ob Milch gesund ist, ist zumindest umstritten. Osteoporose ist in den Ländern mit dem höchsten Milchkonsum am häufigsten. Ein hoher Milchkonsum wird auch mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Krebs und Diabetes in Verbindung gebracht. Ja, Milch enthält auch Proteine, Mineralstoffe und Vitamine. Aber: In der Schoko-, Vanille- und Erdbeermilch, die am «Tag der Pausenmilch» verteilt wird, stecken vor allem viel Fett und Zucker. Gesunde Getränke sind das sicher nicht. Ganz zu schweigen davon, dass die Produktion von Kuhmilch extrem viele Ressourcen verbraucht. Sie stösst enorme Mengen an Treibhausgasen aus, benötigt Unmengen an Wasser und Land und belastet Böden, Luft und Gewässer.

Ich ärgere mich über die vielen Swissmilk-Inserate in der Zeitschrift BILDUNG SCHWEIZ. Dass Swissmilk mit dem «Tag der Pausenmilch» eine Propagandaplattform an unseren Schulen erhält, geht aber zu weit. Solche Aktionen stehen Frau Staubs Aussage, dass wir Lehrpersonen Vorbilder in Sachen Ernährung seien, diametral entgegen. Verzichten wir auf den «Tag der Pausenmilch» – zugunsten der Gesundheit unserer Kinder, der Umwelt und der Tiere.

Die Redaktion freut sich über Zuschriften von Leserinnen und Lesern. Je kürzer und prägnanter diese sind, desto leichter können wir sie berücksichtigen. Die Redaktion behält sich eine Kürzung und Bearbeitung der Manuskripte ausdrücklich vor. 

Datum

23.09.2024

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