BILDUNG SCHWEIZ: Sie haben als Gymnasiastin ein Primarschulkind aus einem herausfordernden Umfeld begleitet. Wie kam es dazu?
Anisha Jhalani: Über ein Freifach an der Schule habe ich vom Projekt Dream Team erfahren. Ein solches Angebot hatte ich vorher noch nie gesehen, und genau das hat mich fasziniert. Es ist etwas sehr Persönliches, bei dem man Verantwortung übernimmt und aktiv etwas bewirken kann. Für mich war es auch eine schöne Abwechslung zum schulischen Alltag. Man lernt dabei Dinge, die man im normalen Unterricht nicht mitbekommt, gerade im Umgang mit Kindern.
Wie muss man sich ein solches Mentoring vorstellen?
Man verbringt regelmässig Zeit mit einem Primarschulkind, das einem von «Dream Team» vermittelt wurde. Gemeinsam unternimmt man etwas, wovon es profitiert. Dies kann sehr unterschiedlich aussehen. Weil mein Team-Kind gerne aktiv ist, unternahmen wir meist etwas Sportliches. Wir waren oft draussen unterwegs, sind Velo gefahren oder haben mit anderen Kindern gespielt. Am Ende des Schuljahres haben wir mit allen aus dem Freifach einen gemeinsamen Ausflug organisiert. Wichtig war für mich immer, dass das Kind die Zeit wirklich geniesst und dass es gleichzeitig etwas daraus mitnimmt. Besonders wertvoll waren für mich unsere Gespräche. Ich habe gemerkt, wie sich das Kind immer mehr geöffnet hat und wie sich unsere Beziehung Schritt für Schritt vertiefte. Die Aktivitäten waren also für mich vor allem ein Rahmen für diesen Austausch.
«Mit Geduld, Aufmerksamkeit und Präsenz kann man sehr viel bewirken.»
