Im Vergleich zu Deutschland oder Schweden funktionieren in der Schweiz noch mehr Familien traditionell: Der Vater sorgt für das Einkommen. Zwar sinkt der Anteil des sogenannten männlichen Ernährermodells, aber dies nicht unbedingt in Richtung ausgeglichener Rollen. Stattdessen arbeitet die Mutter nun auch, übernimmt aber dazu auch einen Grossteil der Betreuungsarbeit. Die ausgeglichenen Modelle bleiben in der Minderheit.
Modellvielfalt wächst
Was hingegen laufend wächst, ist die Vielfalt an Familienmodellen. Patchwork ist dabei nur eines von vielen. Dies ist dem im Dezember veröffentlichten Bericht der eidgenössischen Kommission für Familienfragen (EKFF) zu entnehmen. Dieser enthält sechs Diskussionsbeiträge, die Herausforderungen thematisieren. Die EKFF verbindet damit Empfehlungen an die Politik.
Der Staat soll nicht werten
Eine davon betrifft diesen Punkt: Eine schweizerische Familienpolitik dürfe nicht eines dieser Modelle bevorzugen und andere ausschliessen. Die Entscheidung, wie sich eine Familie organisiert, sei Privatsache. Der Staat solle sie bloss dabei unterstützen, ihre verschiedenen Aufgaben erfüllen zu können. Das kann er laut dem Papier mit genügend finanzieller Unterstützung, einer moderner organisierten Elternzeit sowie einer Verbesserung der familienexternen Kinderbetreuung. Die EKFF ist eine ausserparlamentarische Kommission und ein beratendes Organ des Bundesrats.