Zusammenarbeit ist keine Hexerei. Für das Expertenteam, das die Schule Altstätten begleitet, sind vier Themen wichtig, damit die Zusammenarbeit im Unterrichtsteam funktioniert.
1. Zeit
Damit ein zufällig zusammengestelltes Team mit unterschiedlichen Interessen und Ressourcen zusammenwächst und Kraft entwickelt, braucht es Zeit. In meinem Fall sind wir seit vier Jahren gemeinsam unterwegs, und seit zwei Jahren habe ich das Gefühl, dass wir ein richtiges Team geworden sind. Ich ermuntere alle, das ‹Auf-dem-Weg-sein› als wertvollen Teil des Prozesses zu betrachten, bei dem man Spannendes über sich selbst, die Kolleginnen und Kollegen und die Schule erfährt.
2. Beziehung
Gerade weil man nicht mit freiwillig ausgewählten Menschen zusammenarbeitet, lohnt es sich, in die Beziehung zu investieren. Je mehr man seine Kolleginnen und Kollegen als Berufsleute, aber auch als Menschen kennt, desto tragfähiger wird die Arbeitsbeziehung. Der Schlüssel für ein funktionierendes Unterrichtsteam ist die Beziehung. Wenn es im U-Team funktioniert, funktioniert es auch mit den Schülerinnen und Schülern.
3. Fehlerkultur
Lehrpersonen haben die Tendenz, keine Fehler machen zu wollen. Der Wille, es richtig zu machen und die Erwartungen zu erfüllen, kann zu Blockaden und Stillstand führen. Auf dem Weg zu einem gut funktionierenden Unterrichtsteam sind aber alle Beteiligten am Lernen, und wer lernt, macht Fehler. Eine wohlwollende Fehlerkultur, unterstützendes Feedback, Offenheit und Vertrauen, auch über Nichtgeglücktes sprechen zu können, sind enorm wichtig.
4. Klein beginnen
Vor allem zu Beginn ist es essenziell, nicht zu grosse Projekte anzugehen und die Zusammenarbeit nicht mit zu hohen Erwartungen zu belasten. Man sollte machbare Arbeitspakete definieren und konfliktträchtige Themen anfangs meiden. Wenn man erfolgreich kleine Brötchen bäckt, stärkt dies das Vertrauen und die Beziehung. Positive Erlebnisse motivieren dazu, sich auch anspruchsvolleren Themen zu widmen.