Umweltbildung

Eine Kindheit im Einklang mit der Natur

Wie kann man Kindern die Kreisläufe der Natur näherbringen? Ein neues Buch gibt Tipps und zeigt, wie Lehrpersonen ihre Schülerinnen und Schüler motivieren können, achtsam mit der Umwelt umzugehen.

Ein kleines Kind gräbt mit einer Schaufel in einem Pflanzenbeet. Foto: Unsplash/Christopher Luther
Kinder im Garten mithelfen zu lassen, ist nur eine von vielen Methoden, um sie mit der Natur und der Herkunft mancher Lebensmittel vertraut zu machen. Foto: Unsplash/Christopher Luther

Permakultur ist weit mehr als nachhaltiges und naturnahes Gärtnern. Es ist zu einer weltweiten Bewegung geworden, die eine starke, nachhaltige Beziehung zwischen den Menschen und der Natur aufbauen will. Vor diesem Hintergrund ist das Handbuch «Kinder in der Permakultur. Grundlagen, Ideen und Projekte für eine ganzheitliche Bildung im Einklang mit der Natur» zu verstehen. Das Handbuch ist ein Leitfaden mit vielen Ideen für eine kinderfreundliche, nachhaltige Bildung im Einklang mit der Natur. Es richtet sich an Lehrpersonen des Kindergartens sowie der Unter- und Mittelstufe, die mit Kindern in der Permakultur arbeiten wollen.

«Sorge für die Erde»

Im ersten Kapitel werden die Grundlagen der sogenannten «Kinder-in-der-Permakultur-Pädagogik» vermittelt. Hier lernt man die drei Grundsätze der Permakultur kennen: Sorge für die Erde, Sorge für die Menschen und gerechtes Teilen. Im zweiten Kapitel werden die Prinzipien der beiden Gründer des Permakultur-Konzepts vorgestellt. Von den zwölf Prinzipien, die David Holmgren aufgestellt hat, lautet beispielsweise das sechste: «Produziere keinen Abfall.» Bill Mollison, der zweite Gründer, formulierte fünf Prinzipien. Das erste lautet: «Arbeite mit der Natur, nicht gegen sie.» Die Autorinnen bezeichnen diese Prinzipien als eine Art Brille, mit der das Bildungssystem neu betrachtet werden kann.

Das nächste Kapitel zeigt fünf Themenbereiche mit 15 untergeordneten Themen auf, die den Kindern der zwei Altersstufen 3–6 Jahre sowie 7–12 Jahre vermittelt werden können. Dazu gehören beispielsweise Themen wie die Grundsätze der Permakultur, Wasser, Pflanzen, kreativer Ausdruck, Anbau von Nahrungsmitteln, der eigene Körper und die Gemeinschaft mit anderen. Kapitel vier und fünf sind sehr praxisorientiert und bieten viele Ideen für Aktivitäten bis hin zu ausgearbeiteten Lektionen zu einzelnen Themen der Permakultur. So lernen Kinder beispielsweise den Wald besser kennen oder erfahren mehr über den achtsamen Umgang mit Lebensmitteln und deren Anbau. Jede Lektion basiert auf Aktivitäten, die Hand, Herz, Kopf und Auge aktivieren. Im letzten Kapitel werden pädagogische Richtlinien und Tipps für Veranstaltungen vorgestellt.

Eine Welt der Kooperation

Das «Handbuch Kinder in der Permakultur» gibt in kompakter Form einen guten Einblick in das Konzept der Permakultur und enthält auch viele Ideen zur Umsetzung. Die Autorinnen sind überzeugt, dass die Kindheit der Zeitraum ist, in dem die Einstellung zur Welt entwickelt wird. Wenn in dieser Zeit mit Kindern zusammen die Grundsätze der Permakultur eingeübt würden, könnten sie lernen, verantwortungsvoll mit den Ressourcen der Erde umzugehen und kreative Wege zu finden, um mit der Welt im Einklang zu leben. So könnte eine Welt entstehen, die auf Kooperation und wechselseitigem Wohlstand beruht. Die in diesem Buch vorgestellten Konzepte können Kindern beim Aufbau von verständnisvollen, mitfühlenden und hilfsbereiten Beziehungen untereinander und zur Natur unterstützen.

Das Buch wurde Anfang Jahr vom Haupt Verlag herausgegeben. Die Originalausgabe ist in Englisch erschienen. Herausgeber der deutschen Ausgabe ist der Verein «Kinder in der Permakultur – Schweiz».

Autor
Claudia Baumberger

Datum

21.09.2023

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