Ausstellung

Die unsichtbare Kraft erhält eine Bühne

Die Magnetika im aargauischen Densbüren zeigt anschaulich, wie Magnetismus in Elektromotoren funktioniert und wozu wir ihn brauchen – ideal für Schulklassen.

Installation mit Zahnrädern
Manche Exponate der Magnetika sind kunstvoll aufbereitet. Foto: ZVG

Weder moderne Waschmaschinen noch Staubsauger kommen ohne sie aus, doch wissen nur wenige, wie sie genau funktionieren. Die Rede ist von Elektromotoren. Welche tragende Rolle der Magnetismus für diese spielt, ist ebenfalls vielen nicht bewusst. Aus diesem Grund kreierte der Technologiepark Kaisermatt in Densbüren (AG) gemeinsam mit Partnerorganisationen die Ausstellung Magnetika.

Laut eigenen Angaben ist Kaisermatt «Home of Stator und Rotor», also Hauptstadt der Elektromotoren. Die Ausstellung erklärt die Entdeckungsgeschichte des Magnetismus auf anschauliche Art und Weise. Die Modelle und Experimente dafür hat die Fachhochschule Nordwestschweiz entwickelt. Die unsichtbare Kraft kann so beobachtet werden. Dies macht die Ausstellung besonders für Kinder interessant.

Feldlinien entdecken

Um sich mit dem komplexen Thema vertraut zu machen, können Besuchende eingangs magnetische Spiele und kleine Experimente ausprobieren. Hier erfahren sie, welche Metalle magnetisch sind und wie Anziehung und Abstossung funktionieren. Auf einem Blatt Papier, das mit Magneten unterlegt ist, können die Besuchenden Eisenspäne streuen. Dabei entsteht ein Muster, das die Feldlinien und somit die Kraft des Magnets sichtbar macht. Ein Minimodell eines Elektromotors zeigt zudem, wo der Magnet sitzt und wie er den Motor antreibt.

Nachdem der dänische Physiker Hans Christian Oersted 1820 bei einem seiner Versuche zufällig die magnetische Wirkung des elektrischen Stromes erkannte, dauerte es nicht mehr lange, bis der Elektromotor erfunden wurde. Lange ging es allerdings, bis ausreichend starke Batterien für Elektromotoren beispielsweise von Fahrzeugen entwickelt wurden. Entdeckungen, die zur Entwicklung eines praxistauglichen Elektromotors beigetragen haben, veranschaulicht die Ausstellung anhand von Modellen – beispielsweise für die Lorentzkraft und die elektromagnetische Induktion.

Marsmobil und Elektro-Rennwagen

Die Ausstellung zeigt auch, wie Elektromotoren entstehen: angefangen bei der Gewinnung von Roheisen über die Fertigung von Elektroblechen bis hin zu verschiedenen Typen von Elektromotoren. Anhand von diversen Objekten wird aufgezeigt, wo der elektrische Antrieb überall zur Anwendung kommt.

Darunter befinden sich eindrückliche Exponate wie das Marsmobil der Firma Maxon oder der Nabenmotor des Elektro-Rennwagens «Mythen», mit dem ETH-Studierende einen Weltrekord aufgestellt haben. Er verdeutlicht, wie der Elektromagnetismus in der modernen Technik eingesetzt wird, und zeigt, dass die Schweiz in diesem Forschungsgebiet führend ist.

Am Ende der Ausstellung zeigt eine Gegenüberstellung von Verbrennungs- und Elektromotor die Vorteile von letzterem auf. Dieser überzeugt nicht nur hinsichtlich Effizienz, Leistung und Wartung, sondern auch bei der Umweltverträglichkeit. Diese Gegenüberstellung zeigt nicht nur den technologischen Fortschritt und Wandel auf, sondern auch die Relevanz des Themas.

Infos zur Ausstellung

Die Magnetika ist samstags von 10 bis 15 Uhr geöffnet. Es werden auch Gruppenführungen ausserhalb der Öffnungszeiten angeboten. Für Schulklassen wurde eine Spezialführung ausgearbeitet. Diese dauert rund drei Stunden und kostet pro Klasse 350 Franken inklusive Eintritt. Die Magnetika befindet sich in Densbüren (AG) und ist mit dem Postauto von Aarau aus gut erreichbar. Das Gebäude befindet sich direkt neben der Haltestelle. Die Ausstellung läuft bis Ende 2026. Mehr Informationen: magnetika.ch

Autor
Jacqueline Schreier

Datum

14.11.2025

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