Lehrpersonen wird im Schulalltag viel abverlangt. Sie müssen stets aufmerksam sein und die einzelnen Schülerinnen und Schüler im Blick haben. Es mag paradox klingen: Doch obwohl rund zwei Dutzend Kinder oder Jugendliche im Schulzimmer sind, kann der Lehrberuf einsam sein. «Lehrpersonen sind oftmals Einzelkämpfer», sagt eine Beratungsstelle auf Anfrage von BILDUNG SCHWEIZ. Dass man auch «schwache» Momente haben darf, in denen man unkonzentriert, genervt oder unaufmerksam sei, liege in diesem Beruf kaum drin. Mit der Zeit könne dies vielen Pädagoginnen und Pädagogen zusetzen.
Beratung für Lehrpersonen
Der Lehrberuf kann einsam sein
Auch wenn der Austausch mit Kolleginnen und Kollegen stattfindet, stehen Lehrpersonen oftmals allein vor einer Klasse. Beratungsstellen raten dazu, sich untereinander zu vernetzen.

Hinzu komme, dass Lehrpersonen – vergleichbar mit anderen sozial tätigen Berufsgruppen – bereits während der Ausbildung darauf getrimmt würden, die eigenen Bedürfnisse hintanzustellen. Jene der Schülerinnen und Schüler stünden dafür im Mittelpunkt. «In der Regel schaut Lehrpersonen niemand über die Schulter», sagt eine andere Beratungsstelle. Bei einer drohenden Überforderung frage daher niemand, ob man kurz Pause oder sonstige Hilfe in irgendeiner Form brauche.
Austausch im Team aktiv suchen
Um schwierige Situationen rechtzeitig zu erkennen, lohne es sich, den Austausch mit Kolleginnen und Kollegen zu kultivieren. Dies könne in informellem Rahmen wie etwa in der Pause oder auch in regelmässig stattfindenden Austauschgruppen geschehen. Wichtig sei, dass man gesehen und gehört werde und dabei auch anderen zuhöre. Was in anderen Berufen gang und gäbe sei – dass man gegenseitig auf sich achte –, könne so auch im Lehrberuf zumindest teilweise sichergestellt werden.
Autor
Alex Rudolf
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