«KI-Schreibwerkzeuge sollen hier weder verherrlicht noch verdammt werden», stellen die Autorinnen schon in der Einleitung klar. Das Buch befasst sich stattdessen strukturiert und ohne Scheuklappen mit dem Thema. QR-Codes führen jeweils vom Buch auf weiterführende Links und Übungen auf der Verlagswebsite.
Tool-Übersicht und Experimente
Zunächst bietet das Buch eine praktische Übersicht. Dazu gehören etwa Sprachmodelle wie Chat-GPT oder Perplexity-AI, ein KI-Modell, das Antworten generiert und auf Quellen verweist. Neben diesen Textgeneratoren gibt es aber auch viele weitere Anwendungen. Einige können Texte erklären, korrigieren oder übersetzen. Andere wiederum erstellen eine Bibliografie oder geben ein Feedback zu einem Text.
In den darauffolgenden Experimenten können die Schülerinnen und Schüler erste Erfahrungen mit den verschiedenen Anwendungen sammeln. Dazu gehört das Erteilen von Textbefehlen, sogenannten Prompts, für Standardaufgaben oder das Chatten mit einem Bot zur Ideenfindung. Schülerinnen und Schüler werden auch zum Führen einer eigenen Übersicht mit hilfreichen Prompts ermuntert.
Die Aufgaben sollen das Bewusstsein für mögliche Risiken von KI wie falsche Quellen oder Stereotypisierung schärfen.
Gruppenarbeiten und Lektionen zum Üben
Im zweiten Teil des Buches befinden sich Lektionen, die einen reflektierten, vertieften Umgang mit den KI-Tools lehren. Die Aufgaben sollen das Bewusstsein für mögliche Risiken wie falsche Quellen oder Stereotypisierung schärfen. Schülerinnen und Schüler lernen unter anderem auch auf die Tonalität eines Textes zu achten sowie ihre Schreibarbeit und den Einsatz von KI zu dokumentieren.
Das Lehrmittel arbeitet nicht zuletzt mit Diskussionen. Der eigene Schreibprozess soll auch hinterfragt werden. Die Autorinnen fördern die kritische Auseinandersetzung mit den Inhalten, welche die Maschinen erstellen. Denn KI-Texte sollen weder unreflektiert gepromptet noch unkritisch übernommen werden.
Technische Innovation hat schon immer das Schreiben und Lernen verändert.
Ausblick, wohin es gehen könnte
Der letzte Teil steht für all das, was uns in Sachen KI noch blüht. Mit Gedankenspielen schaffen die Autorinnen ein Bewusstsein für den Kontext. Denn technische Innovation hat schon immer das Schreiben und Lernen verändert. Jetzt stehen wir allerdings erst am Anfang, wo viele KI-Anwendungen entstehen und sich noch stark verändern werden.
Die Gedankenspiele sollen aber nicht nur Veränderungen andeuten. Sie geben Tipps, wie man etwa einen eigenen Chatbot oder eine Lernsoftware erstellen kann. Sie geben aber auch Lehrpersonen das Wort. Diese erzählen, wie sie mit KI-Tools, Hausaufgaben und Leistungsnachweisen umgehen.
Einstieg für Jugendliche und Lehrpersonen
Das kompakte Büchlein ist sehr reichhaltig. Es bietet viel weiterführendes Material und weist auf Zusammenhänge zwischen den Experimenten, Lektionen und Gedankenspielen hin. Damit ist es nicht nur für selbstständiges Arbeiten geeignet. Es kann Lehrpersonen darüber hinaus Ideen für einfachere Übungen liefern, damit auch jüngere Schülerinnen und Schüler erste Erfahrungen mit KI-Schreibwerkzeugen sammeln können.
Niemand ist zu jung für die Erkenntnis, dass KI ein Werkzeug ist – kein denkendes Wunderwesen. Das Buch selbst wird wohl mit den rasanten Veränderungen nicht immer mithalten können. Als Basis für die Auseinandersetzung mit Text und KI eignet es sich dennoch.